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Thema: Fahrerflucht kein Kavaliersdelikt

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Fachanwalt für Verkehrsrecht
Jan Vorwerg

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Die aktuellen Entwicklungen in letzter Zeit zeigen, dass es gehäuft zu Anzeigen wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort (Unfallflucht) sowie Verfahren wegen Nötigung im Straßenverkehr kommt. Auch werden heutzutage bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden grundsätzlich immer Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperletzung gegen die vermeintlichen Unfallverursacher eingeleitet. Eine möglichst frühzeitige Verteidigung durch einen Verkehrsanwalt, welcher bei der Behörde Akteneinsicht erhält, ist bei solchen Vorwürfen dringend geboten. Vor allem sollten Betroffene immer von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen, sobald ein Tatvorwurf erhoben wurde oder man schon den Eindruck hat, dass dies geschieht oder geschehen könnte. Dies gilt auch bei vermeintlich "eindeutigen" Deilikten wie Trunkenheit im Straßenverkehr oder Gefährdung des Straßenverkehrs. Auch hier können unbedachte Aussagen, die vielleicht in der Akte auch noch missverständlich dargestellt werden, schnell von einem Vorwurf wegen Fahrlässigkeit zu einem Vorsatzvorwurf, eventuell auch wegen bedingtem Vorsatz, führen. Letzteres führt bspw. zum Entfall des Deckungsschutzes aus einer etwaig bestehenden Rechtschutzversicherung, falls sich der Vorwurf nicht entkräften lässt.

Sofern man Geschädigter eines unverschuldeten Verkehrsunfalls ist, sollte man wissen, dass die Kosten der Hinzuziehung eines Anwalts immer vom unfallgegnerischen Versicherer zu tragen sind. Aus diesem Grund macht es keinen Sinn, sich selbst um die Durchsetzung seiner Ansprüche zu kümmern und selbst in die Korrespondenz mit den geschulten Sachbearbeitern der Versicherung zu treten. Schon im Sinne einer "Waffengleichheit" sollte sich ein Geschädigter aus diesem Grund von einem insoweit kompetenten Fachanwalt für Verkehrsrecht vertreten lassen. Damit ist sichergestellt, dass sämtliche Ansprüche durchgesetzt werden und man auch bei Schadenpositionen, die einen gewissen "Spielraum" bieten, ausreichend entschädigt wird. Hier geht es um Schadenpositionen wie den Fahrzeugschaden, die Gutachterkosten, Auslagenpauschale, ggf. Reinigungspauschale, Nutzungsausfallentschädigung oder Mietwagenkosten, merkantile Wertminderung, bei Personenschäden um Schmerzensgeld, ggf. Haushaltsführungsschaden, Verdienstausfall usw.

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